Überleben

Was braucht es, um in der Wildnis überleben zu können? Wie findet man Wasser und Nahrung? Wie bringt man ein Feuer zum Lodern? Und woraus lässt sich ein warmer, trockener Unterstand bauen? Die perfekte Vorbereitung für jedes Abenteuer.

Text: Doris Thallinger · Fotos: Wolfgang Hausch, AdobeStock.com

Drei Männer in Kanada. Ihr Plan: Den Yukon River mit einem selbst gebauten Floß zu befahren. Auf einer Flussinsel ist auch rasch der perfekte Bauplatz gefunden. Zwei wunderschöne, windstille Tage lassen den Dreien ausreichend Zeit, in aller Ruhe ihr Floß zu bauen. Endlich, das Floß wird zu Wasser gelassen – bereit, den Fluss zu erobern. Um die Insel geht es herum, raus aufs Wasser. Und da – die große Überraschung: So gut sich die windabgewandte Seite der Flussinsel zum Bauen des Floßes geeignet hat, so fatal war es, die Wind- und Wetterbedingungen auf der anderen Seite der Insel zu vernachlässigen. Eine Woche lang beherrscht starker Wind das Geschehen, das Floß ist kaum zu steuern, immer wieder kracht es mit voller Wucht gegen das Ufer und lässt sich nicht unter Kontrolle bringen. Statt flussabwärts treibt die Gewalt des Windes das Floß flussaufwärts und muss schließlich unter Einsatz aller Manneskraft vom Ufer aus in die richtige Richtung gezogen werden. Schließlich wird der Wind so stark, dass es selbst am Ufer nicht mehr möglich ist, ein Feuer zu entfachen. Eine Grube muss in den Sand gegraben werden, in der schließlich das Feuer brennt und Essen zubereitet werden kann. Eine Woche lang kämpfen sich die drei Männer durch Wind und Wetter, bevor sich der Sturm legt und sie ihre Flussreise antreten können.

Von Bären und Wölfen

Zwei Menschen fernab der Zivilisation in der Wildnis Kanadas. Zeit, einen Lagerplatz für die Nacht zu finden, das Glück, das sie kaum fassen können: eine alte verlassene Hütte, aber noch gut in Schuss. Schnell ist das Lager bezogen, ein Feuer zum Zubereiten des Abendessens entfacht, als in unmittelbarer Nähe ein gewaltiges Brüllen zu vernehmen ist. Ein Bär, vermutlich angelockt vom Duft des gebratenen Fleisches am Feuer. Einer kocht fertig, der andere hält Wache, so gut es geht, dann verzieht man sich in aller Eile in die Hütte, um sich zu stärken und die Nachtruhe anzutreten. Von draußen ist immer noch das Brüllen des Bären zu hören. Nicht unbedingt ein Gefühl von Geborgenheit, aber in der Hütte fühlt man sich sicher. Zum Glück (oder Unglück) erfahren die beiden erst später, dass der Besitzer dieser Hütte einem Bären zum Opfer gefallen ist – der ihm IN der Hütte einen Besuch abgestattet hat.

Oder beim Lachsfischen: Der Tag vergeht, kein Lachs will anbeißen. Die Herausforderung besteht nämlich darin, dass der Lachs auch wirklich anbeißen muss, verhakt sich der Köder in den Schuppen des Fisches, muss er – nach ungeschriebenem Gesetz – wieder in die Freiheit entlassen werden. Langsam dämmert es, der Hunger wird größer und größer, als endlich ein stattlicher Lachs an der Angel hängt. Doch – es scheint noch mehr davon zu geben. Ganz in der Nähe hört man sie springen, immer wieder platscht es im Wasser. Ein Blick mit der Stirnlampe in Richtung der verheißungsvollen Geräusche – die Stirnlampe erfasst keine springenden Fische, nein, die Augen eines Grizzlys leuchten in ihrem Schein. Da heißt es, schnellstens seine sieben Sachen zusammenzuraffen (und den einzigen gefangenen Lachs) und das Weite zu suchen! Angesichts solcher Erlebnisse ist ein Wolf, der sich nächtens durchs Unterholz rund ums Nachtlager schlägt, ja schon fast nicht mehr erwähnenswert.

Von diesen und noch vielen weiteren Abenteuern erzählt der Salzburger Survival Experte Wolfgang Hausch mit Begeisterung in der Stimme und strahlenden Augen. Er hat sich dem Abenteuer Wildnis schon in ganz jungen Jahren verschrieben, bereits als Kind ist er am liebsten in der Natur unterwegs. Während seiner Ausbildung in „Outdoor Education“ wird der Wunsch immer größer, völlig allein und auf sich gestellt den Yukon River zu „bepaddeln“. Mit Mitte 20 macht er sich auf den Weg nach Kanada. „Das war wirklich eine starke Partie für mich“, erzählt Wolfgang Hausch. „Obwohl ich damals schon einiges erlebt hatte. Das Wetter macht mir absolut nichts aus, damit kann ich gut umgehen. Womit ich anfangs zu kämpfen hatte, war der mentale Aspekt! 24 Stunden am Tag Zeit mit sich, völlig allein in der Wildnis, hunderte Kilometer von der Zivilisation entfernt – da kommen viele Themen hoch, von denen man sich plötzlich nicht mehr ablenken kann. Da ist es die größte Herausforderung, mit sich selbst klarzukommen!“ Dennoch ist er heute dankbar für diese Erfahrung: „Ich habe in dieser Zeit viel Selbstbewusstsein und Selbstachtung entwickelt. Eine Wildnistour, die man allein macht, ist eine Selbsterfahrungstour. Man kommt nicht als derselbe Mensch zurück, als der man aufgebrochen ist.“

Wie viele Touren Wolfgang Hausch in seinem Leben bereits gemacht hat, kann er nicht mehr zählen, seine Abenteuer haben ihn durch ganz Europa, Kanada und die USA geführt.

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Abenteurer und Survival-Coach Wolfgang Hausch

Wochenend-Abenteuer

Für Abenteuerlustige, die ihre Skills einmal ausprobieren möchten, hat Wolfgang Hausch das Erlebnis Survival zu uns, genauer ins Camp Yukon in Bad Goisern, geholt. In unterschiedlichen Trainings und Kursen macht er fit für brenzlige Situationen und bereitet seine Teilnehmer aufs Überleben in der Wildnis vor. In Kleingruppen geht es beispielsweise bei der „Survival Challenge“ darum, zwei Tage lang im Freien zu überstehen und – durch teils unwegsames Gelände – den Weg zurück in die Zivilisation zu finden. „Es geht ums Eingemachte“, erklärt Wolfgang Hausch. „Um im Team zu überstehen und den Weg zurückzufinden, müssen die Teilnehmer Höhlen und Canyons durchqueren, im Fluss schwimmen, sich abseilen oder auch ein Floß bauen. Und natürlich Wasser finden, ihre Nahrung zubereiten oder gar selbst finden“, erklärt Hausch. Da heißt es schon fit und sportlich zu sein. Definitiv nichts für Warmduscher und Angsthasen!

Wer sich dem Abenteuer Survival fürs Erste etwas vorsichtiger nähern möchte, schnuppert im Wochenend-Training „Survival Zero“ in die Freuden des Wildnislebens hinein. In zwei Tagen lernt man die vier großen Survival-Bereiche kennen: Wasser finden und trinkbar machen; Feuer machen – mit modernen Werkzeugen, aber auch mit Naturmaterialien; Unterstandsbau mit unterschiedlicher Ausrüstung, inklusive Knotenkunde; Nahrung finden und an selbst gebauten Kochstellen zubereiten, inklusive Pflanzenkunde. Intensiv und fordernd gestaltet sich aber auch dieser Kurs, denn selbst tun lautet das Motto: Nur wer es selbst gemacht hat, kann es auch im Ernstfall! Das zu beweisen, gilt es in der abschließenden Challenge. „In jedem meiner Kurse sind die Teilnehmer gefordert, alles wirklich selbst zu machen. Sie müssen am Ende alles beherrschen, was sie gelernt haben. Das ist mein Anspruch an Qualität. Wer nur auf Adrenalin aus ist, ist wohl beim Bungee-Jumping besser aufgehoben!  

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Das Errichten von Kochstellen und Unterstandsbau sind zwei der vier großen Survival-Bereiche, die die Teilnehmer im Kurs „Survival Zero“ kennenlernen.

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Gewinnspiel

 Wir verlosen 4 x 2 Plätze im Kurs „Survival Zero“
(Infos & Termine www.wolfgang.hausch.at)

Teilnahme auf www.salzburger.online/gewinnspiele
oder per Post mit Betreff „Survival“
(Adresse siehe Impressum).
Teilnahmeschluss: 2.11.2023