Für die Zukunft gerüstet

Im Zuge der strategischen Neuausrichtung ab 2024 stellt das Salzburger Lagerhaus die Weichen Richtung Zukunft. Für die Umsetzung der Strategie wurde das Transformation Office ins Leben gerufen. Der Leiter dieser neuen Stabstelle, Stefan Rußegger und Alexander Mayer, der nun die Geschäftsführung für den Fachbereich Energie antritt, geben im Interview Einblicke in ihre Tätigkeitsbereiche und verraten ihre Visionen für die Zukunft.

Stefan Rußegger, Leitung Transformation Office

Alexander Mayer, GF Fachbereich Energie

Herr Rußegger, was genau sind die Aufgaben eines Transformation Office?

Das Transformation Office wird hauptsächlich die strategischen Maßnahmen, die wir in den letzten 12 Monaten erarbeitet haben, umsetzen. Wir haben sehr viel Zeit und Geld in die Arbeit an unserer Strategie investiert. Wichtig ist nun, dass sich Personen aktiv um die Umsetzung der Strategie kümmern. So gesehen ist das Transformation Office Hüter des Zukunftskonzepts und zentrale Stelle, um alle Projekte, Arbeitsgruppen, Task Forces etc. im großen und kleinen Rahmen zu koordinieren und zentral zu steuern. Außerdem ist es die Aufgabe des Transformation Office, die Strategie immer weiter zu pushen und in die Zukunft zu blicken.

Wir stehen nun am Start der Umsetzung unserer neuen Strategie. Diese beinhaltet unsere Zukunftsvorstellung für das Lagerhaus Salzburg: Wie stellen wir uns die Zukunft 2030 und darüber hinaus in den verschiedenen Bereichen vor? Unsere Mitarbeiter mit ihrem Spezialwissen in den Fachbereichen werden diese Themen vorantreiben und im besten Fall nicht nur reagieren, sondern agieren, um das Lagerhaus nach vorne zu bringen.

Das Transformation Office hat unter anderem die Aufgabe, Innovationen zu beobachten, also Messen zu besuchen, zu erkennen, was sich am Markt tut, was Mitbewerber machen, gibt es Start-ups, die für uns interessant sein könnten? Wir wollen zudem auch intern ein System aufbauen, sodass Mitarbeiter ihre Ideen einbringen können und Gehör finden.

Was sind zum Beispiel Zukunftsthemen, denen sich das Transformation Office widmet?

Es ist eine Vielzahl an Themen. Grob gesagt geht es zu Beginn einmal um die technologische Basis: Wie kann das Lagerhaus Salzburg in Zukunft in der IT-Landschaft ausschauen, bzw. wie muss es ausschauen, um zukunftsfit zu sein?

Ein wichtiges Thema für die Zukunft ist dann zum Beispiel „Kreislaufwirtschaft und regeneratives Wirtschaften“. Hier wird Nachhaltigkeit weitergesponnen. Vor allem im Bausektor wird es Sekundärbaustoffe geben, die man wieder verwerten kann und die wir künftig anbieten wollen.

Was werden nun die ersten Projekte sein?

Für uns steht die IT-Strategie ganz oben, um diese technologische Zukunft zu definieren. Es ist zwar ein internes Projekt, aber die Basis für viele andere Themen: Der KI-Tsunami, der über uns hinwegfegt, hat natürlich einen großen Impact und je mehr wir uns damit beschäftigen, wie die KI unserem Business helfen kann, desto besser sind wir für die Zukunft gerüstet. Das gilt auch für uns Mittelständler in einer ländlichen Region wie Salzburg.

Herr Mayer, Sie übernehmen die Geschäftsführung im Fachbereich Energie, einem Bereich, in dem naturgemäß ebenfalls große Veränderungen anstehen – wie wird sich dieser künftig entwickeln?

Wir haben eine große Aufgabe vor uns, aber auch die große Chance, auf regionaler Ebene das globale Projekt der Energiewende mitzugestalten, aktiv einen Beitrag zu leisten und damit positive Veränderungen zu bewirken, für uns als Gesellschaft und als Wirtschaftsstandort, aber auch, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Das Thema der fortschrittlichen Energien ist in aller Munde und es führt kein Weg daran vorbei, sich damit zu beschäftigen und das machen wir im Fachbereich Energie sehr intensiv. Wir sehen es als unsere Hauptaufgabe, auch weiterhin die Bedürfnisse unserer Kunden sehr genau zu kennen und diese nach allen Möglichkeiten und Gegebenheiten, die die Energiewende, sei es von Seiten der Politik oder von Seiten der Wirtschaft vorschreibt, zu erfüllen. Unsere Kundinnen und Kunden sind zu einem großen Teil Landwirte und Gewerbe, die natürlich für ihre maschinenbetriebenen Fahrzeuge und Gerätschaften andere Bedürfnisse an Treibstoffe haben, als ein Privat-PKW, der leichter durch ein Stromfahrzeug zu ersetzen ist.

Wie wird die Energieform der Zukunft aussehen?

Das ist eine spannende und gleichzeitig eine sehr schwer zu beantwortende Frage. DIE Energieform schlechthin wird es wohl nicht geben, weil infrastrukturell noch sehr viele Fragen zu einer Skalierung grüner Energieformen – bei weltweit steigendem Energiebedarf – offen sind. Zurzeit sieht es danach aus, als ob Strom die definierende Größe zur Energiewende sein wird. Ich glaube, Strom wird definitiv einen großen Beitrag zur Energiewende leisten. Allerdings stößt man, wie gesagt, gerade am Sektor Verkehr infrastrukturell schon für PKW an die Grenzen. Da sprechen wir noch gar nicht vom Schwerverkehr. Der Zusatz, dass der verwendete Strom mittelfristig zu 100 % nachhaltig sein soll, erschwert dieses Vorhaben zusätzlich.

Über kurz oder lang wird es Zusatzlösungen geben, die gut, grün und nachhaltig sind, zum Beispiel Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe wie HVO, das derzeit in aller Munde ist. Es wird ein Energie-Mix sein und stets ein Trilog zwischen Politik, Handel und Wissenschaft, denn nur wenn alle drei zusammenspielen und einander die Möglichkeiten schaffen, etwas umzusetzen, wird eine fortschrittliche Energiewirtschaft für die Zukunft entstehen können.

Wie reagiert das Lagerhaus Salzburg auf diese Ausgangssituation?

Ich glaube, aufgrund unserer genossenschaftlichen Struktur und dem regionalen Versorgungsauftrag haben wir die „bequeme“ Position, hauptsächlich darauf zu achten: Was brauchen unsere Kundinnen und Kunden? Danach werden wir unser Sortiment ausrichten. Die Energieformen, die marktbeherrschend sein werden, wird das Lagerhaus Salzburg seinen Kundinnen und Kunden verlässlich zur Verfügung stellen.

Was sind nun Ihre Perspektiven, Ihre Visionen für die Zukunft?

Stefan Rußegger: Die Geschichte des Lagerhaus Salzburg wird schon lange und erfolgreich geschrieben – heute sind wir Teil davon und wollen diese Geschichte ebenso erfolgreich weiterschreiben. Das Lagerhaus Salzburg ist für mich ein Herzensprojekt. Spannend ist, dass das Lagerhaus Salzburg noch ein etwas verstaubtes Image hat und als eher konservatives Unternehmen wahrgenommen wird. Genau daran arbeiten wir jetzt: diesen Staub abzuwerfen, technologisch nach vorne zu kommen und dabei unsere Kompetenz draußen vor Ort zu stärken, damit die Menschen weiterhin das Vertrauen haben können, im Lagerhaus den richtigen Partner zu haben.

Alexander Mayer: Meine Vision ist es, aktiv einen Teil zu einem großen Projekt, zu einer schweren Aufgabe beitragen zu dürfen, die Energiewirtschaft in unserem Wirtschaftsraum zu verändern, mitzugestalten und nachhaltiges Wirtschaften für jetzige und kommende Generationen in die Wege zu leiten. Und das mit einem Unternehmen, das durch seine Größe in unserem Bundesland durchaus Impact hat.

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Fotos: Salzburger Lagerhaus